Imagination, Hypnose

Die Imagination aus der Körperwahrnehmung ist eine Form der Selbstregulation und die therapeutische Hypnose ein wichtiger Zugang zum Unbewussten. Das somatische Erleben beruht auf neuronaler Tätigkeit im Dienst der Regulation komplexer Körperfunktionen und zugeordneter, innerer Organe. Neuronale Aktivierungen können jedoch permanent, auch im gesunden Zustand vorhanden sein und ohne begleitende Symptomatik beobachtet werden. Im weiteren Verlauf einer Krankheit koppelt das bewusste Symptomerleben an die somatischen, neuronal organisierten Prozesse an. Dieses Phänomen führt zu der Annahme, dass die aktivierten Punktemuster im Beginn und als erstes Zeichen einer unbewussten Dynamik auftreten. Daraus resultiert im Krankheitskonflikt eine Konfrontation mit unbewussten Inhalten die als Bedeutungen in einer Symptomatik verborgen sind und die auf das Vorhandensein eines somatischen Gedächtnisses hinweisen.

Das Nervensystem hat sich im Verlaufe der evolutionären Entwicklung nicht nur zum Regulationsgewebe spezialisiert, sondern auch die Fähigkeit herausgebildet, Erinnerungen zu speichern.

Da das zu Erinnernde nicht ins Bewusstsein dringt, prägt das neuronale Netz mit der veränderten Empfindungsfunktion Markierungen, die zeigen, dass etwas Bedeutsames wirksam ist, ohne dessen Inhalt preiszugeben. Jede empfindlich gewordene Rezeptorstruktur ist auf Grund der Erinnerungsfunktion mit einem für den Menschen spezifischen, individuellen Bedeutungsinhalt versehen. Mitunter deutet sich durch eine spontane, emotionale Entladung, wie Weinen bei Berührung eines empfindlichen Punktes, eine vorangegangene Traumatisierung an. Über die somatische Speicherung kann die Auseinandersetzung mit aktuell nicht zu bearbeitenden Themen auf spätere, stabilere Phasen verschoben werden. Diese Dynamik ist gerade in ruhigen Lebensphasen zu beobachten und wenn keine anderen Auslöser für die Symptomatik gefunden werden.

Phänomen und Intersub

In der Krankheit besteht eine Abtrennung der betroffenen Körperregion oder des Organs vom bewussten Erleben. Bei starken Schmerzen z.B. hört man Patienten sagen, dass schmerzhafte Körperteil solle am besten ganz weg sein oder sogar abgenommen werden. Das erste Anliegen einer Therapie muss also sein, den Menschen wieder in Kontakt mit seiner symptomtragenden Körperregion zu bringen. Das gelingt über die Symptomlinderung durch schmerzfreie Anwendungen, die einen sicheren und angenehmen Kontakt zu der betroffen Körperregion herstellen können. Der Patient wird zur Zwerchfellatmung angeleitet und gebeten, die innere Aufmerksamkeit immer wieder auf die behandelte, möglichst angenehm zu spürende Region zu lenken. Der Zeitpunkt während der Behandlung und meditativer Ruhephasen zu Hause ist geeignet, um aus der Empfindung der entsprechenden Körperregion heraus innere Bilder und Symbole zu imaginieren.