Kunsttherapie

Die aus der Körperwahrnehmung auftauchenden Symbole enthalten mit der äußeren Form und Farbe einen bewussten Anteil und einen unbewussten Aspekt, der im kreativen Prozess  Gestalt annimmt. Ein gefundenes Symbol scheint mit seiner Gestalt bewusst gewählt zu sein. Die imaginative Kraft der Symbole entfaltet sich jedoch erst, wenn sie als Ausdruck des Unbewussten intuitiv ins Bewusstsein treten. Dann werden sie im kreativen Prozess bedeutungsvoll und bekommen ihre machtvolle, unwiderstehliche Faszination und Anziehung. Die Wirkung des erscheinenden Symbols reift in dem Ausdruck des Bildes, über das Malen, Aufschreiben oder Modellieren, in der Herstellung von Objekten und Farbplatten, als ein Prozess in dem die bewusste Erkenntnis vorbereitet wird. Neben der aktiven Imagination stellt die kreative Gestaltung der auftauchenden Symbole eine weitere Methode zur Bewusstwerdung der in den betroffenen Körperregionen wirksamen Bedeutungsinhalte dar.

Bilder Kunsttherapie

Können diese Botschaften aus der Körperwahrnehmung imaginiert werden, schließt sich der Kreis zu der in diesem Menschen wirksamen Dynamik. Die Voraussetzung dieser Arbeit ist die Bereitschaft einen inneren Bezug zu der gestörten Körperregion herzustellen und eben nicht die Fähigkeit malen zu können. Die beste Möglichkeit besteht darin so unbefangen vorzugehen wie ein Kind.

In der Krankheitskrise entscheidet das Bewusstsein des Menschen und die Art der begleitenden Therapie darüber, was in Abhängigkeit von der konkreten Lebenssituation und Ausrichtung bearbeitet werden kann. Das Ziel der Therapie besteht neben der Symptomlinderung darin, Patienten in die Erfahrung der einer Krankheit innewohnenden Bedeutung zu begleiten und ungenutzte Potenziale und Fähigkeiten zu entfalten.

Bei Traumatisierungen ist zunächst mit dem Patienten gemeinsam zu überlegen, was für den Schutz in der aktuellen Situation erforderlich ist. Oft sind dann schon einfache Berührungen zu viel. Die Seele scheint darüber hinaus einen Riegel vorzuschieben, wenn die Inhalte der Symbole den Betreffenden überfordern und diese aktuell noch nicht integriert werden können. Oft tauchen dann keine Bilder oder Symbole auf. Zurückhaltung und Schutz sind notwendig und müssen unbedingt gewährleistet sein, um eine unvorbereitete und ungewollte Erinnerung an das traumatische Geschehen zu vermeiden. Die Körpertherapie soll den sicheren und angenehmen Kontakt zu der betroffen Körperregion herstellen.

Die innere Aufmerksamkeit soll immer wieder in die angenehm zu spürende Region gelenkt werden. Es ist natürlich, zunächst den Gedankenzustrom wahrzunehmen. Die Wirkung kann durch Assoziationen zwischen dem bewussten Erleben und dem Symbol verstärkt werden. Der zweite Schritt besteht in dem Ausdruck des Bildes durch das Aufschreiben, Malen oder Modellieren, mit der Herstellung von Objekten und Farbplatten, die dem Symbol eine Gestalt geben. In dem Prozess der Gestaltung findet eine intensive Auseinandersetzung und ein Reifungsvorgang statt in dem das unbewusste Erleben in die kreative Schöpferkraft einmündet.